Keltisches Oppidum Finsterlohr-Burgstall

1. Der Keltenwall - Eine gigantische Verteidigungsanlage

Das keltische Oppidum Finsterlohr-Burgstall gehört mit seiner ca. 112ha großen Berghalbinsel zu den größten, gut erhaltenen und interessantesten Befestigungen aus der spätkeltischen Zeit.

Das Gebiet ist im Norden, Osten und Süden von natürlichen Barrieren umgeben, der Holderbachschlucht, dem Steilabfall zur Tauber und der Schonachschlucht. Zudem ist das Areal von einer ca. 5,1km langen Ringmauer umgeben, um es zusätzlich zu sichern. Sie hat sich im Westen als dammartiger Wall erhalten, während sie sonst weitgehend abgerutscht oder abgetragen ist.

Das „Alte Tor“, das den Hauptzugang bildete, findet man an der Nordseite, weitere Tore sind im heutigen Gelände leider nicht mehr erkennbar. Die drei Bauperioden, die im Hauptwall nachgewiesen wurden, deuten auf eine längere Nutzung der Anlage hin. Der Anfang und das Ende der Besiedlung, sowie das Ausmaß der Innenbebauung, sind jedoch bis heute unklar. Es lässt sich vermuten, dass es sich um eine stadtartige Siedlung handelte, die ein Stammes- und Herrschaftsmittelpunkt oder ein Handels- und Gewerbezentrum war.

2. Die keltische Siedlung - Gebäude aus der späten Eisenzeit

In der Zeit vom 2.- 1. Jahrhundert vor Christus entstanden in Mitteleuropa stadtartig befestigte Siedlungen, die keltischen „Oppida“ (Einzahl: Oppidum), man fand sie meist in natürlichen Schutzlagen. Die befestigten Gebiete waren meist sehr groß, über 100ha, doch nur ein kleiner Teil davon war bebaut, die restliche Fläche wurde als Acker- oder Weideland genutzt, in Gefahrenzeiten aber auch als Aufnahmeplatz für Mensch und Vieh aus der Umgebung.

Um die Anlage und die Gebäude heute besser verstehen zu können wurden Teile rekonstruiert. So zum Beispiel die Teilkonstruktion einer Pfostenschlitzmauer, im Süden des Rundganges (Station 2), die für die Zeit typisch war und man vermutet, dass sich eine solche um das ganze Areal zog. Auch ein keltisches Wohnhaus wurde, durch die Unterstützung der Jugendlichen vom „Projekt Chance“, nahe des Info-Zentrums, nachgebaut.

Die Anlage wurde auch Jahrhunderte später noch von anderen Völkern genutzt. Eines dieser Gebäude trägt den Namen Flachsbrechhütte, sie wurde um 1726 erbaut, in Ihr hat man bis ca. 1920, wie der Name sagt, Flachs gebrochen. 1977 wurde sie von den Bürgern von Burgstall restauriert. Heute ist sie ein kleines Museum, indem Ihnen gerne gezeigt wird wie die Menschen im 18. Jhd. arbeiteten.

3. Die Kelten - Mysteriöse Kulturen aus der Vergangenheit

Die antiken Volksgruppen aus der Eisenzeit in Europa werden als Kelten verstanden. Es bezog sich zunächst auf die Sprechergemeinschaft eines Astes des Indogermanischen.

Neben der Sprachlichen Deutung verstehen die Archäologen unter den Kelten eine Gemeinschaft ähnlicher materieller Kulturen deren Gebiet von Südostengland, Nordspanien und Frankreich im Westen bis nach Westungarn, Slowenien und Nordkroatien im Osten; von Oberitalien im Süden bis zum nördlichen Rand der deutschen Mittelgebirge reichte, ohne die Reste der keltischen Wanderung aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. zu zählen, welche sich im Westen Spaniens fanden.

4. Die Kelten Heute - Ein Verein steht zusammen

Der Verein repräsentiert die aktiven Interessenten der keltischen Kultur. Mit vielen Aktionen gelingt es ihnen den Besuchern den damals keltischen Flair zu überbringen und zu leben. Mit etwas modernisierter keltischer Küche, Musik und Kostümen bieten sie dabei einen wunderbaren Einblick ins keltische Leben.

Vor kurzem beschäftigte sich der Verein mit der enstehung des Keltenhauses, was nun das Oppidum durch einen Nachbau der damaligen Hütten ergänzt.

5. Archäologischer Lehrpfad - In den keltischen Fußspuren

Der 2,5km lange Rundwanderweg für einen gemütlichen Nachmittagsausflug bietet interessante Einblicke in die Lebensweiße der Kelten und ihre Bauwerke. Beginnend am Keltenhaus führt er auf teilweise beschatteten doch steht’s gut begehbaren Wegen anhand sechs Stationen durch die Geschichte der Burgstaller Areals.

Zusätzlich zu den ausgewählten Informationen bietet der des Oppidums umfangreiche Führungen für Hobbyarchäologen und kleiner Gruppen an.

6. Für unsere Kleinsten - Ein riesiger Naturspielplatz

Die Anhöhe bei Burgstall ist nicht nur ein einzigartiges keltisches Relikt, sondern dank der ländlichen Lage auch ein Paradies für Kinder, die fernab von allen Hauptverkehrswegen frei die Natur erkunden können.

Natürlich sind unsere Kinder auch bei den regelmäßigen Veranstaltungen des Vereines bestens versorgt. So gibt es nicht was einem rundum erfüllten Familienausflug im Weg stehen könnte.

Natürlich wollten wir Ihnen hier nur einen kleinen Überblick geben!
Für weitere Daten und Fakten verweisen wir sie gerne an die Homepage des Vereins Keltisches Oppidum Finsterlohr - Burgstall.