Die Gemeinde Finsterlohr mit den Teilorten Burgstall und Schonach wurde im Jahr 1972 mit 12 weiteren Gemeinden zur Stadt Creglingen zusammengeschlossen.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 1059 ha, in welcher momentan 305 Einwohner leben.
Burgstall, der kleinste Weiler mit 25 Einwohnern, ist überregional durch ein sehr bedeutendes keltisches Oppidum bekannt.
Schonach mit seinen ca. 90 Einwohnern hat zwei Gaststätten, davon ein moderner Landgasthof mit insgesamt 36 Betten.
Der Hauptort Finsterlohr liegt etwa 6 km südöstlich der Kernstadt Creglingen bzw. 9 km nordwestlich von Rothenburg o.d.T. auf einer Muschelkalkhochfläche am Rande des Taubertals an der Kreisstraße 2869, die parallel zur an der Tauber entlang führenden Romantischen Straße verläuft.
Die Ortschaft besitzt eine Siedlungsfläche von 13 ha und zählt derzeit 190 Einwohner.
Die ländlich und auch noch landwirtschaftlich geprägte Ortschaft verfügt über ein für eine Ortschaft dieser Größe ausgezeichnete Infrastruktur. Neben einer Bankfiliale, einer Bäckerei, einer Tankstelle und einem von den Bürgern gebauten Dorfladen sind auch einige Handwerkbetriebe (Bauunternehmen, Schlosserei, Landmaschinenwerkstatt und –handel) ansässig. Ebenfalls vorhanden ist eine gute Gastronomie. Neben einem Dorfgemeinschaftshaus ist in der Ortschaft noch ein kirchlicher Gemeindesaal mit Pfarrhaus vorhanden. In Finsterlohr befindet sich zudem ein Feuerwehrstützpunkt mit einem neuen Einsatzfahrzeug.
Verkehrsmäßig ist Finsterlohr durch die Kreisstraße 2869, die als Umgehungsstraße ausgebaut ist, gut an das überregionale Verkehrsnetz angebunden.
Schließlich konnte die Ortschaft vor wenigen Jahren im Zuge der Ortserneuerungsmaßnahmen an das superschnelle DSL-Glasfasernetz angeschlossen werden.
Als Freizeiteinrichtungen verfügt Finsterlohr über einen Sportplatz, auf welchem durch die Dorfjugend alljährlich ein großes Fußballturnier ausgetragen wird, einen Spielplatz und einem Badesee (Karrodee) und schön angelegte Wanderwege sowie einer überregional bekannten keltischen Anlage, die inzwischen touristisch erschlossen und aufgewertet wurde.
(Näheres über das keltische Oppidum können Sie der sep. Homepage des „Vereins keltische Oppidum entnehmen).
Bis zum Beginn der umfangreichen Wasser- und Abwassermaßnahmen im Jahr 2003 war Finsterlohr – trotz der bereits guten Infrastruktureinrichtungen – sehr heruntergekommen, unanschaulich, mit bis an die Gebäude reichenden Teerflächen ohne jegliche innerörtliche Begrünung.
Mit Beginn dieser Maßnahmen, den daran anschließenden Wohnumfeld-, vor allem aber den parallel laufenden Ortsflurbereinigungsmaßnahmen sowie den vielfältigen privaten Maßnahmen und des bürgerschaftlichen Engagements hat sich Finsterlohr grundlegend und zum Positiven verändert.
Die Ortschaftsverwaltung war sich darin einig, dass sich mit den durchzuführenden Abwassermaßnahmen die einmalige Chance bieten könnte, die Ortschaft nachhaltig aufzuwerten und für die Zukunft zu rüsten. Dabei setzte sich der Ortschaftsrat von Beginn an das Ziel, neben der Neugestaltung des Ortsbildes vor allem auch die Infrastruktur zu erhalten und ggf. in Bereichen zu ergänzen. Auf Anregung des Ortschaftsrats gelang es, die Stadtverwaltung davon zu überzeugen, für Finsterlohr von einem renommierten Fachbüro (Büro Prof. Dr. Martina Klärle, Weikersheim) ein sehr ausführliches Dorfentwicklungskonzept erstellen zu lassen.
Darüber hinaus konnte die Stadtverwaltung dafür gewonnen werden, parallel zu den Wohnumfeldmaßnahmen eine Ortsflurbereinigung durchzuführen, der die Bürger mit großer Mehrheit zustimmten.
Dieses Konzept zeigte anschaulich auf, dass allein im innerörtlichen Bereich durch Schließen von Baulücken, Abbrechen und Umnutzung alter Gebäude ca. 20 Wohnungen neu entstehen bzw. Bauplätze geschaffen werden könnten, so dass das ausgewiesene Baugebiet „Egertsklinge“ zur Flächeneinsparung um ca. 30 % verkleinert werden konnte.
Schließlich wurde versucht, das Dorfentwicklungskonzept Schritt für Schritt umzusetzen. So wurden bisher zahlreiche innerörtliche Bauplätze geschaffen, Baulücken geschlossen und mehrere Scheunen als Wohnungen ausgebaut.
Ein entscheidender Schritt in Richtung Erhaltung, Ausbau der Infrastruktur sowie Gewährleistung der Grundversorgung gelang dadurch, dass durch bürgerschaftliches Engagement eine alte Scheune in einen Dorfladen umgebaut werden konnte, an welchem über 80 Bürger mit Einlagen über 80.000,- Euro als Gesellschafter beteiligt sind. Bei der Umsetzung dieses Projekts erbrachten die Bürger ca. 1.400 Stunden Eigenleistung.
Schließlich gelang es auch, die Telekom davon zu überzeugen, ein ca. 1 km an Finsterlohr vorbeiführendes Glasfaserkabel „anzuzapfen“, so dass Finsterlohr einschließlich des Teilortes Schonach inzwischen über eine hervorragende DSL-Verbindung verfügt.
Durch das Ortsflurbereinigungsverfahren konnte der gesamte innerörtliche Bereich einbezogen werden, alte baufällige Gebäude abgerissen, der Dorfmittelpunkt neu gestaltet, zahlreiche Grünanlagen angelegt, ein Waschplatz mit Ölabscheider gebaut und zwei Feldwege neu gerichtet werden.
Begleitend dazu wurde durch bürgerschaftliches Engagement das Dorfgemeinschaftshaus renoviert, wobei 35 Bürger ca. 350 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet haben.
Abgerundet wurden die umfangreichen Maßnahmen durch den Bau eines neuen Buswartehäuschens, das ebenso in Eigenleistung erstellt wurde, einer großen Pflanzaktion durch die Bürger, bei der im gesamten Ort und am Ortsrand ca. 3.000 Blumen, Sträucher und Bäume gepflanzt wurden und den vielfältigen privaten Maßnahmen an und auf den angrenzenden Grundstücken.
Weitere Informationen zu den Vereinen, Kirchengemeinde, Interessengruppen, Heimatpflege u.a. sind der sep. eingestellten Informationsmappe für den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu entnehmen oder auf der sep. Homepage nachzulesen.